
An diesem Tag sollte einem Hochschulstudenten so einiges klar werden. Sein Großvater hatte es ihm schon gesagt, ohne Worte dafür zu benutzen: Die Kontaktschuld, die Generationenschuld, die German-Angst. Verkörpert wird sie durch eine „Elite“, die keine Meinung, keinen Aufrechten Gang mehr kennt – und an Selbstverliebtheit erblindet.
„Islamismus ist auch eine Farbe“
Die Frage meinerseits wurde damit beantwortet. Ja. Die Universität ist bunt. Und auch vielfältig. Wenn sich jemand anmaßt, wie der gemeine Islamist, andere Leute zu unterjochen, dann ist das für eine linksgrüne Gesellschaft kein Problem. Das gab es ja nicht nur unkommentiert in Kiel, sondern in anderen Städten von Deutschland ebenso. Nur was mich an der Kieler Universität so faszinierte, war der Fakt dass in keiner Presseerklärung der Vergleich mit Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit fehlen durfte.
Damit erhebt sich die Kieler Uni auf das gleiche Podest wie der Islamist: Beim Islamisten sitzt die Frau hinten, der Mann vorne. Bei einem Kieler Dozenten sitzt wohl der Großteil links, und wer es wagen sollte, auch gerne rechts. Aber dann mit dem nötigen Sicherheitsabstand.
Was fehlt ist die Waffengleichheit. Während die Universität immer noch entscheidet, wer über welche Quote als nächstes reinkommt, wünscht sich die Mehrheit der zahlenden Studenten doch vorallem eine gute Ausbildung. Die kann aber nur gegeben sein, wenn beide Seiten ungecancelt zu Wort kommen. 50/50.
Der Skandal mit der Löschung
Die vorherige Aussage, dass Islamismus ja eine Farbe ist, die zum bunten Spektrum dazugehört, ist der eine Skandal. Doch der zweite folgte zugleich auf dem Fuße. Die Universität beauftragte mutmaßlich die Polizei, dem Journalisten seine Handykamera zu entreißen und seine Daten zu löschen, um das Interview zu vertuschen.
Damit sind wir nicht mehr im Bereich der freien Meinungsäußerung §5GG. Definitiv: Nein. Das ist mitunter wirklich ein gefährliches Signal an alle Menschen da draußen, die Medien für frei halten. Denn das zeigt: Nur wer uns genehm ist, darf hier überhaupt einen Platz bekommen.
Der Vorgang der Löschung
Ich hätte schon Lust gehabt, mich von dem Uni-Stand zu entfernen und aus sicherer Entfernung auf die Polizei zu warten. Denn eine Anzeige gegen den Security musste aufgenommen werden! Doch da er mich festhielt und von hinten mit Schlägen bearbeitete, wurde ich lauter und lauter… Um auf mich aufmerksam zu machen! Doch Kiel schweigt bei solcher Ungerechtigkeit leider zu laut und deutlich, um es zu überhören: Den Mut mir zur Seite zu stehen hatte keiner der sicher hunderten Passanten die meine Rufe hörten.
Von der Seite nun die Rufe der Polizisten: „Der simuliert nur, durchsuchen!“. „Wir haben eine Compact-Zeitung“ wurde daraufhin durchgefunkt. Die Frage nach einem Arzt ebenso wie die nach dem Tatbestand ignoriert.
„Sie haben Platzverweis bis zum Folgetag 6 Uhr, wenn wir sie hier nocheinmal auf der Kieler-Woche erwischen dann heißt es ab ins Gefängnis und 250 Euro Strafe.“
Ich zog es vor, zu schweigen.
„Haben Sie das verstanden?“ „und sollten Sie das veröffentlichen, wird das sehr teuer für Sie werden“, sagte die Kommissarin.
Daraufhin fragte ich: „Haben Sie sich das Filmmaterial denn angesehen?“
„Wir haben es überflogen, lassen Sie es mich so sagen“, erwiderte die Polizistin mit einem schiefen Grinsen im Gesicht.
Beim rauseskortieren sah ich Menschenmassen an mir vorbeilaufen. Meine Beine fühlten sich schwer an, ein dumpfer Schmerz machte sich breit in der Kopfgegend. Aber ich wusste auch: Das könnte hier ein Hammer werden. Viral gehen, wie ich der Dame vor einer halben Stunde prophezeit hatte, die mein Interview so gerne gelöscht sehen wollte.
Ich setzte mich auf eine Parkbank und realisierte erst nach einigen Minuten, dass ich auf freien Fuß gekommen war. Dem Regime war ich dankbar, dass sie mir wenigstens mein Handy nicht weggenommen hatten. Nach etwa 15 minuten erreichte ich eine Polizeiwache und nahm Anzeige auf gegen den Polizisten. Der Beamte wollte weder das Video – noch eine Anzeige gegen den Security aufnehmen, der mich genötigt hatte. Nur eine zufällige Aneinanderreihung von Ereignissen, in anderen Ländern wäre dies jedoch ein Fall für die 20-Uhr Nachrichten gewesen.